Jana81
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Geändert am 24. Juli 2019 um 13:34
Perry_M
Beiträge249Mitglied seitMontag März 30, 2015StatusMitgliedZuletzt online:Februar 18, 2016
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28. Juli 2015 um 16:32
Hallo liebe Finanzexperten,
ich habe mehrere Fragen und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann. Ich habe Google etc. schon durchforstet, aber bisher keine (auf meine Situation passende) Antworten gefunden und möchte natürlich nichts falsch machen.
Ich war bis Ende Juni seit mehreren Jahren in einem festen Angestelltenverhältnis und mir und anderen Kollegen musste leider aus betrieblichen Gründen zum 30.06. gekündigt werden. Eine neue feste Stelle habe ich ab dem 1.11., das heißt, dass ich seit dem 1.07. ALG1 beziehe.
Ich arbeite zusätzlich seit zwei Jahren ehrenamtlich für einen Verein und man hatte mir angeboten, als "Übergang" dort einige Aufgaben auf 450-€-Basis zu übernehmen. Dies steht schon im Raum, seit ich meine Kündigung im April erhalten habe. Leider (da die Vorsitzenden nicht gerade die schnellsten sind) hat es bisher nicht geklappt und die Vereinbarung war aber jetzt, dass ich zum 1.08. dort anfange und diese Woche meinen Vertrag bekomme, bei der Minijobbörse angemeldet werde usw. Meine Sachbearbeiterin beim Amt weiß auch Bescheid. Ich hätte dann 165 € behalten können, der Rest würde ja auf das ALG1 angerechnet. Der Stundenumfang beläuft sich auf ca. 5 Stunden pro Woche, der Stundenlohn wurde, als noch die Mini-Job-Variante im Gespräch war, auf 15 Euro gesetzt.
Gestern bekam ich dann eine Mail, dass man mich jetzt doch nicht auf 450-€-Basis, sondern als Selbständige einstellen will. Dies würde für mich keinen Unterschied machen, da ich ja unter 17.500 €/Jahr verdienen würde und somit keine Steuern zahlen müsste.
Dazu meine Fragen, da ich mich mit Selbständigkeit gar nicht auskenne:
Stimmt es tatsächlich, dass ich keine Abgaben auf das verdiente Geld machen müsste (ca. 300 € monatlich) und wie beim Minijob, wenn der Arbeitgeber die 2% Abgaben übernimmt, alles behalten darf?
Welche Anträge etc. müsste ich stellen, um mich in so einem geringen Rahmen und für so eine kurze Zeit selbständig zu machen und wie aufwendig ist dies?
Hätte dies Auswirkungen auf das ALG1 bzw. hätte dies andere Auswirkungen auf das ALG1 als der Minijob?
Hat dies Auswirkungen auf meinen Versichertenstatus, Urlaubstage, Krankheitsfall o.Ä.?
Welche anderen Vor- und Nachteile hätte diese Variante für mich bzw. für den Verein?
Ich wäre total dankbar, falls sich jemand mit diesem Thema auskennt und mir ein paar Tipps geben könnte! Ich war bisher immer nur im Angestelltenverhältnis und dachte auch, dass ich die Zeit, bis mein neuer Job startet, "einfach" mit einem 450-€-Job übertrücken kann.
Die Fragestellung klingt, als könne man sich das aussuchen. Dem ist aber nicht so: entweder man ist abhängig beschäftigt oder selbstständig. Zur Unterscheidung gibt es objektive Kriterien.
Ist jemand abhängig beschäftigt, wird von seinem Arbeit-/Auftraggeber aber als selbständig behandelt, ist er nur scheinselbständig. Scheinselbständigkeit führt regelmäßig zur Hinterziehung von Sozialabgaben.
Sie sollten einmal nach dem Begriff "Scheinselbständigkeit" googlen.
Ich glaube, Sie werden dann die Finger von dem Vorschlag des Vereins lassen.