Versorgungsausgleich mit Frau (verbeamtet) ausschließen

phillipp85 Beiträge 1 Mitglied seit Montag Februar 6, 2023 Status Mitglied Zuletzt online: Februar 6, 2023 - Geändert am 8. Februar 2023 um 01:31
 Gesperrt profil - 8. Februar 2023 um 01:43

Meine Ex und ich sind seit 10 Monaten getrennt. Sie hat mich darum gebeten, dass wir den Versorgungsausgleich ausschließen, weil sie als Polizistin verbeamtet ist und das ist wohl sehr kompliziert. Ich arbeite angestellt in einem Unternehmen und zahle normal in die Rentenkasse ein. Sie verdient natürlich mehr als ich, aber ich kann auch gut für mich alleine sorgen. Meine neue Freundin meint, meine Ex will mich damit über den Tisch ziehen, weil sie zu viel Altersvorsorge aufgeben muss, wenn sie mir die Hälfte abgibt. Stimmt das? Hat man als Beamter so viel mehr? Ich dachte eigentlich, wir würden uns noch gut verstehen und sie will die Scheidung nicht ausnutzen. Direkt fragen kann ich sie ja schlecht.

2 Antworten

Thomtefischi Beiträge 1 Mitglied seit Dienstag Februar 7, 2023 Status Mitglied Zuletzt online: Februar 7, 2023 1
Geändert am 8. Februar 2023 um 01:33

Da wäre ich wirklich vorsichtig. Das klingt ja relativ eindeutig so, als hätte deine Ex mehr Rente eingezahlt als du. Genau in solchen Fällen soll ja der Versorgungsausgleich, wie der Name schon sagt, einen Ausgleich schaffen. Also jeder gibt die Hälfte seiner Rente aus der Ehezeit an den anderen und dann haben beide für die Ehezeit gleich viel am Ende. Und das würde in deinem Fall bedeuten, dass du von ihr mehr bekommst als sie an dich abgibt.

Wenn ihr das jetzt ausschließt, dann schneidest du dir ja eigentlich ins eigene Fleisch. Also da hat deine neue Freundin sehr wahrscheinlich nicht ganz unrecht, wenn sie sagt, dass deine Ex dich über den Tisch ziehen will! 

Meine Erfahrung beschränkt sich da wirklich nur auf meinen eigenen Fall von vor einigen Jahren, aber ich habe mich damals relativ intensiv mit dem ganzen Thema beschäftigt, weil wir den Versorgungsausgleich auch erst ausschließen wollten. Im Endeffekt bin ich heilfroh, dass wir es nicht gemacht haben. Ich muss dazu sagen, dass das bei mir auch eine Online-Scheidung war und ich weiß jetzt natürlich nicht, ob da irgendwie etwas anderes gilt als bei deiner Scheidung, wenn du eine ganz normale Scheidung machst. Aber eigentlich war es letztlich bei uns auch eine ganz normale Scheidung, also gehe ich einfach mal von den gleichen Grundsätzen aus.

Wir wollten wie gesagt auch erst den Versorgungsausgleich ausschließen und meine Anwältin hat mir dann dazu geraten erstmal abzuwarten, bis alle Rentenpunkte offengelegt sind. Und siehe da: Ich habe viel weniger Rente angespart als meine Exfrau, weil sie noch zwei private Rentenversicherungen hatte, von denen ich zwar wusste, aber immer dachte, da wäre nicht viel drauf. Hätten wir jetzt wirklich vorher darauf verzichtet, würde ich heute ziemlich in die Röhre gucken.

Also: Lass dir lieber erstmal alle Rentenpunkte offenlegen und triff dann ganz in Ruhe eine Entscheidung! Oder sprich mit einem Experten, lass dich erstmal beraten.

LG

Gesperrt profil
8. Februar 2023 um 01:43

Hallo,

Sie sollten nichts ausschließen. Den Versorgungsausgleich macht das Familiengericht. Für Sie oder Ihre Noch-Ehefrau ist das also gar nicht so kompliziert und daher kein Argument. Gerade bei langjähigen Ehen und der beruflichen Konstellation, die Sie nennen, kann der Unterschied erheblich sein. Glaubenssätze und Emotionen rausnehmen, einfach nur alles ruhig und neutral überprüfen ist angesagt bei jeder Art von juristischer Abarbeitung eines Sachverhalts, egal mit wem. Es ist Ihr Recht.