Wenn Sie Geld an jemanden aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis verleihen möchten, sollten Sie einen privaten Darlehensvertrag aufsetzen. Hier finden Sie Informationen zu rechtlichen und formalen Fragen sowie ein entsprechendes Gratis-Muster.
Bei Geld hört die Freundschaft auf - so ist es leider und das muss auch nicht dramatisch sein. Wenn Ihr privater Darlehensvertrag so ausführlich und genau wie möglich ist und die Konditionen der Geldleihe unmissverständlich geregelt sind, sollte es keine Probleme geben. Die wichtigsten Punkte, die enthalten sein müssen, sind die persönlichen Daten der Vertragsparteien, die Darlehenssumme, der Termin der Rückzahlung bzw. die Bedingungen der Ratenzahlung, die Verzinsung (falls vereinbart) und eventuelle Sicherheiten.
Außerdem ist es essenziell, dass jeder Vertragspartner ein Originaldokument des Vertrages besitzt, das von beiden Seiten unterschrieben wurde. Um ganz sicher zu gehen, besorgen Sie sich einen oder mehrere Zeugen für die Unterzeichnung.
Geben Sie neben der Anschrift der Vertragsparteien auch Geburtstag und Geburtsort an, damit jegliche Verwechslung ausgeschlossen werden kann.
Geben Sie den Betrag des Darlehens auf den Cent genau an (vergessen Sie die Währung nicht!) und am besten auch den Darlehenszweck (zum Beispiel Anschaffung eines Autos). Außerdem sollten Sie festhalten, wie und wann der Darlehensgeber die vereinbarte Summe übergibt bzw. überweist. Bei einer Übergabe in bar ist es empfehlenswert, einen oder mehrere Zeugen zu haben.
Geben Sie an, bis wann das Darlehen zurückgezahlt werden soll und ggf. die Anzahl der Raten und deren Höhe. Legen Sie auch fest, ob es sich um ein Darlehen mit oder ohne Zinsen handelt. Wenn Zinsen anfallen, nennen Sie die Höhe und die Konditionen der Zahlung. Im Falle eines Zahlungsverzugs werden, wenn nicht genauer bestimmt, Verzugszinsen fällig, die nach den allgemeinen Verzugsregelungen (§ 288 Abs. 1 BGB) bemessen werden.
Ist vertraglich keine Darlehenslaufzeit vereinbart, muss der Gläubiger den Darlehensvertrag kündigen, um sein Geld wiederzubekommen.
Vereinbaren Sie Sicherheiten, damit der Gläubiger im Fall einer Zahlungsunfähigkeit möglichst wenig verliert. Wie genau diese Sicherheiten aussehen, hängt von Ihnen ab.
Wichtig ist zudem, die Vorfälligkeitsentschädigung durch vorzeitige Darlehenskündigung, zum Beispiel im Falle von Zahlungsverzug, festzulegen.
Sie können weitere Vereinbarungen treffen. Es herrscht Vertragsfreiheit.
Fügen Sie eine sogenannte salvatorische Klausel ein für den Fall, dass einzelne Bestandteile des Vertrags ungültig sind oder es werden. Es handelt sich dabei um eine Absicherung, um die Wirksamkeit des Vertrags nicht zu gefährden.
Wenn Sie private Geld verleihen möchten, können Sie die folgende Vorlage für Ihren Vertrag nutzen.
Darlehensgeber:
_____ _______ [Vor- und Nachname]
Geboren am __.__.___ [Geburtsdatum] in _______ [Geburtsort]
Wohnhaft in _________ [vollständige Anschrift]
Darlehensnehmer:
_____ _______ [Vor- und Nachname]
Geboren am __.__.___ [Geburtsdatum] in _______ [Geburtsort]
Wohnhaft in _________ [vollständige Anschrift]
Die oben genannten Vertragsparteien haben folgende Vereinbarungen getroffen:
Der Darlehensnehmer erhält vom Darlehensgeber ein Darlehen in Höhe von ____ Euro, um _________ [Darlehenszweck, zum Beispiel um sein Studium zu beenden].
Nach Stellung der Darlehensicherheiten wird der Darlehensbetrag am __.__.20__ auf das Konto des Darlehnesnehmers (IBAN: _________ , BIC: _______ ) überwiesen.
Bei der Darlehenstilgung wird eine monatliche gleichbleibende Rate von ___ Euro erstmals zum __.__.20__ [Beginn der Rückzahlung] vereinbart. Über eine Darlehenslaufzeit von ___ Jahren/Monaten fällt ein Gesamtrückzahlungsbetrag von ___ Euro an, was einem jährlichen Zinssatz von __ Prozent entspricht.
Für alle Forderungen aus diesem Vertrag stellt der Darlehensnehmer die folgende Sicherheit:
_____________ [zum Beispiel Abtretung einer Lebensversicherung oder selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe von ___ Euro].
Sollte der Darlehensnehmer einer Bestimmung dieses Vertrages nicht nachkommen, kann der Darlehensnehmer die Aufkündigung des Darlehensvertrages und die sofortige Rückzahlung des ausstehenden Betrages verlangen. Kommt der Darlehensgeber seiner Verpflichtung (fristgerechte Zahlung des Darlehens) nicht nach, ist der Vertrag als nichtig anzusehen.
Für den Fall, dass einzelne Vertragsbestimmungen unwirksam oder undurchführbar sind, nach Vertragsschluss unwirksam oder undurchführbar werden oder sich der Vertrag als lückenhaft erweist, bleibt die Wirksamkeit des Vertrages im Allgemeinen davon unberührt.
Unterschrift des Darlehensgebers:
___________ [handschriftliche Unterschrift]
Unterschrift des Darlehensnehmers:
___________ [handschriftliche Unterschrift]
Foto: © gajus - 123RF.com